2.10.2 Kind als Täter
Sollten Sie mitbekommen, dass Ihr Kind andere Personen im Internet oder über das Handy mobbt bzw. Ihr Kind Ihnen erzählt, dass es jemanden über die neuen Medien beleidigt und beschimpft hat, bleiben Sie erst einmal ruhig. Sicherlich fällt Ihnen das Ruhe bewahren nicht leicht, aber es ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Ihr Kind Ihnen auch zuhört.
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen und fragen es, warum er/sie jemanden mobbt. Erklären Sie Ihrem Kind dabei, dass ein ursprünglich geplanter „Spaß“ oder eine Rache in einer solchen Form schnell weite Kreise ziehen und zu schlimmen Folgen für das Opfer führen kann. Dabei können Sie z.B. den Fall der kleinen Megan erläutern, um die Problematik noch einmal zu verdeutlichen. Hierbei geht es v.a. darum, dass Ihr Kind versteht, warum man diese Handlung nicht mehr ausführen sollte.
Des Weiteren sollten Sie Ihr Kind dazu bringen Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Bitten Sie es hierfür, falls möglich, sämtliche negativen Kommentare, Bilder oder Videos, die es vom Opfer ins Netz gestellt hat zu entfernen und sich beim Opfer dafür zu entschuldigen. Versuchen Sie zusätzlich gemeinsam mit Ihrem Kind zu vereinbaren, dass es in Zukunft nicht mehr über Handy oder Internet mobbt. Machen Sie Ihrem Kind gezielt aber einfühlsam klar, dass Sie im Falle eines Regelbruchs Konsequenzen daraus ziehen werden (z.B. Kind darf nicht mehr an den Computer). Hält sich Ihr Kind an die Vereinbarung sollten Sie es dafür loben.
Unter keinen Umständen sollten Sie jedoch das Cybermobbingverhalten Ihres Kindes ignorieren. Dies führt nicht nur dazu, dass Ihr Kind weiter mobbt, sondern aufgrund der „Toleranz“ möglicherweise noch ganz andere Dinge anstellt.